KI kommt nicht mehr, sie ist längst hier. Sie verbirgt sich in den verschiedensten Alltagsanwendungen: in selbst parkenden Autos, in der Gesichtserkennung auf digitalen Fotos sowie bei der Smartphone-Entsperrung, in Sprachassistenten, Routenvorschlägen, personalisierter Werbung, Empfehlungen in Online-Shops und Streamingdiensten, Übersetzungsdiensten, Textvorschlägen beim Verfassen von Chatnachrichten sowie in Staubsaugerrobotern. In der industriellen Produktion und der Landwirtschaft verbessert sie Prozesse, in der Medizin hilft sie bei der Analyse von Krankheitsbildern. Und all das ist erst der Anfang. Die gleichermaßen lange und unvollständige Aufzählung macht deutlich: Es gibt nicht die eine KI. Vielmehr handelt es sich bei KI um eine Vielzahl datengetriebener, selbstlernender technologischer Anwendungen unterschiedlicher Ausprägung. Zudem wird KI die Menschheit weder vernichten noch retten. Aber sie kann unbestritten Unternehmen dabei helfen, neue Geschäftsfelder zu erschließen, Kunden zielgerechter anzusprechen sowie Prozesse zu optimieren. Und das ist bereits eine ganze Menge.
Eine Frage der Verantwortung.
Die Enquete-Kommission, zusammengesetzt aus 19 Bundestagsabgeordneten aller Fraktionen und 19 externen Sachverständigen, nahm im September 2018 ihre Arbeit auf und untersuchte in 25 Sitzungen die Chancen und Herausforderungen von KI für unsere Gesellschaft, die deutsche Wirtschaft und die zukünftige Arbeitswelt. Zur Diskussion stand eine Vielzahl technischer, rechtlicher und ethischer Fragen. Ihr Ergebnis: KI bietet viele Vorteile. Als „nächste Stufe einen durch technologischen Fortschritt getriebenen Digitalisierung“ werde KI vieles in Wirtschaft und Gesellschaft verändern, aber die Veränderungen seien gestaltbar. Mit der Technologie werde Arbeit weniger belastend und monoton, Krankheiten schneller erkannt und behandelt, Verwaltungen effizienter und bürgernäher sowie Mobilität sicherer. Ziel sei eine „menschenzentrierte KI“, die vorrangig auf das Wohl und die Würde der Menschen ausgerichtet sein und einen gesellschaftlichen Nutzen bringen sollte. Der Einsatz von KI-Systemen und ihre Entscheidungen müssten wertebasiert, transparent und nachvollziehbar sein. Die Verantwortung müsse immer beim Menschen bleiben. Dann könne die Technologie laut der Experten gesellschaftliches Vertrauen erlangen und die Wirtschaft ihr positives Potenzial ausschöpfen.
Akzeptanz und Begeisterung.
Auch unter Laien steigt laut Digitalverband Bitkom die Akzeptanz für KI-Anwendungen. Waren die Meinungen der Bundesbürger zu KI 2017 noch in der Mitte gespalten, so sieht heute eine breite Mehrheit von zwei Dritteln KI vor allem als Chance. Nur noch ein Drittel der Befragten einer Umfrage im September 2020 schätzt die Technologie eher als Gefahr ein.
Positive Reaktionen auf KI waren auch zuletzt auf der Potsdamer EinheitsEXPO zum Tag der Deutschen Einheit 2020 zu verzeichnen. 30 Tage lang präsentierte sich das Land Baden-Württemberg mit dem Thema KI und einer digitalen Live-Kunst-installation, die das Potenzial kreativer Künstlicher Intelligenz erfahrbar machte. Bechtle unterstützte das KI-Unternehmen Colugo, ein Mitglied des Cyber Valley Start-up-Netzwerks, bei der Realisierung des Beitrags. „Die Besucher zeigten sich nicht nur offen und interessiert, sondern häufig absolut begeistert von KI – das hat unsere Erwartungen übertroffen“, sagt Dr. Johannes Stelzer, Geschäftsführer von Colugo. Auf der Informationsplattform kreative-ki.de beleuchten Colugo und Bechtle wichtige gesellschaftliche und wirtschaftliche Aspekte von KI, regen unter Einbeziehung von KI-Experten zur Auseinandersetzung mit dem Thema an und stellen konkrete KI-Lösungen für Unternehmen vor, darunter KI-Strategieberatungen und Prozessoptimierungen.
Die Lösungen sind insbesondere für den Mittelstand spannend, denn die Datenräume, die die kreative KI zum Lernen und Testen benötigt, erschafft sie sich auf Basis weniger initialer Daten in kürzester Zeit selbst. Unternehmen müssen also nicht zunächst kosten- und zeitaufwändig eine Datenbasis aufbauen, sondern können bereits in einem schlanken Projektrahmen KI für sich nutzen. In der Produktion oder Verwaltung beispielsweise kann ein intelligentes System Prozessdaten, wie etwa Adressen oder Seriennummern, zuverlässig erkennen und weiterverarbeiten – weitaus schneller, als es der Mensch könnte. Ebenso kann es automatisiert Anomalien oder Fehler identifizieren, wodurch sich eine menschliche Sichtprüfung erübrigt. Nicht zuletzt lassen sich Prozessketten nach beliebigen Parametern dynamisch berechnen und optimieren, sodass sich bei gleichbleibender Ressourcenauslastung die Effizienz steigern lässt.
Ob in politisch beauftragten Untersuchungen oder Gesprächen mit Unternehmen: Ethische Fragen sollten ein selbstverständlicher Teil der Diskussion sein. Da KI – wie jede Technologie – positive als auch negative Nutzungsmöglichkeiten bietet, ist es wichtig, ihren Einsatz sowie dessen Konsequenzen verantwortungsbewusst zu reflektieren. Der beste Weg, die Zukunft vorherzusagen, ist sie mitzugestalten. Unter dieser Prämisse ist klar: Daumen hoch für KI.
"Meine Arbeit als Lehrende verändert sich: Ich kann mithilfe von KI besser diagnostizieren, was meine Studierenden bereits wissen und wo sie Probleme mit einem Lernthema haben. So kann ich mein Lehrtempo anpassen oder schwierige Themen wiederholen.
Jun.-Prof. Dr. Maria Wirzberger, Professorin für Lehren und Lernen mit intelligenten Systemen am Institut für Erziehungswissenschaft der Universität Stuttgart
KI hat keinen unabhängigen Geist. KI will nicht. KI erledigt Aufgaben, die man ihr überträgt – im Guten wie im Schlechten. Wir verlassen uns auf viele Werkzeuge: Auto, Smartphone, Klimaanlage. Daraus ergeben sich Abhängigkeiten, die wir immer wieder neu durchdenken müssen: Welche Entscheidungen dürfen wir Maschinen überlassen, welche nicht?
Prof. Dr. Steffen Staab, Leiter der Abteilung Analytic Computing am Institut für Parallele und Verteilte Systeme der Universität Stuttgart.
Schon mal verfahren, weil das Navi auf dem Smartphone vorgab, eine kürzere Route zu kennen? Wir vertrauen vielen KI-Anwendungen und sind teilweise auf sie angewiesen. Bequemlichkeit ist ein treibender Faktor für die Nutzung von KI. Doch wir sollten manchmal genauer überlegen, welchen Mehrwert und welche Konsequenzen der Einsatz von KI hat und wie sie so genutzt werden kann, dass sie allen Menschen zugutekommt.
Mila Gorecki, Studentin des Internationalen Masterstudiengangs Machine Learning der Universität Tübingen und Gewinnerin des Frauen-MINT-Awards 2020
KI auf bechtle.com.
Auch bei Bechtle ist KI-Technologie im Einsatz und in ständiger Weiterentwicklung. Ein teils selbst entwickeltes System analysiert die Bewegungsströme der Website-Besucher auf bechtle.com, erkennt dabei Korrelationen und gibt auf dieser Basis Empfehlungen an den Besucher. Ziel ist es, die rund 50.000 Hard- und Softwareprodukte mit den Bechtle Services und Lösungen sowie Informationsinhalten wie etwa Use Cases und Magazinartikel sinnvoll zu vernetzen, um Kunden ganzheitlich bedienen und informieren zu können. In einem persönlichen Kundenbereich sollen sie zudem Produkt- und Lösungsvorschläge basierend auf ihren bisherigen Bestellungen erhalten. Außerdem in Entwicklung: ein Chatbot sowie eine smarte Lieferzeitprognose.
Ansprechpartner.
Bechtle update Redaktion
update@bechtle.com
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