Ingo Janßen, Business Manager für Managed Services, Bechtle.
Welche Rolle spielen Managed Services heute?
Managed Services sind in Zeiten der beschleunigten digitalen Transformation von Wirtschaft und öffentlichem Sektor bei gleichzeitigem Fachkräftemangel unverzichtbar. Vor allem, wenn wir über eine professionelle „End-to-End“-Betreuung sprechen.
Wie sieht das Managed-Services-Angebot von Bechtle aus?
Wir übernehmen die Betriebsverantwortung für IT-Infrastrukturen, Arbeitsplätze, Plattformen, Security und Cloud und schaffen so für unsere Kunden eine tragfähige Basis, um die Transformation in die Zukunft optimal zu begleiten.
Unsere Kunden suchen einen Managed-Services-Partner, der die Kompetenz für Technologien mitbringt und gleichzeitig versteht, wie Services für eine erfolgreiche Transformation und als Enabler digitaler Geschäftsmodelle eingesetzt werden.
In welchen Bereichen suchen Kunden einen Managed-Services-Partner?
Das ist sehr unterschiedlich und häufig eine Folge von Fachkräftemangel oder steigender Komplexität. IT-Security ist einer der Trigger für Managed Services. Sicherheit zu managen wird immer wichtiger und komplexer – und wenn IT-Security nicht richtig gemanagt ist, erhöht sich das Risiko jedes Unternehmens, durch einem Security Incident stillgelegt zu werden. Mit Managed Security Services reduzieren wir dieses Risiko.
Welche weiteren Aufgaben begegnen Ihnen?
Insgesamt sind digitale Transformation und Neuausrichtung der Geschäftsmodelle Auslöser, sich mit Managed Services zu beschäftigen. Oft besteht Unsicherheit über den richtigen Weg. Das bedeutet für uns, Kunden über Managed Services eine möglichst hohe Flexibilität und Bandbreite an Möglichkeiten, Technologien, Cloud Providern etc. bereitzustellen.
Können Sie hier das Vorgehen skizzieren?
Das ist sehr individuell. Ganz grob gesagt, wird aus dem Wasserfallmodell Plan – Build – Run ein agiles Innovate – Design – Transform. Schon in den ersten Gesprächen legen wir Wert darauf, unsere Managed Services nach dem „Future Mode of Operation“ und nicht nach dem „Current Mode of Operation“ auszurichten.
Worin liegt die Zukunft von Managed Services?
Ganz klar in der Automatisierung. Nicht nur aus Sicherheitsgründen, sondern auch, um die Servicequalität hoch zu halten, Fehler zu vermeiden, besser zu skalieren und die Komplexität beherrschen zu können. Und nicht zuletzt auch, um der Erwartungshaltung der Digitalisierung hinsichtlich Self Service und DevSecOps gerecht zu werden.
DevSecOps steht für Development, Security, Operations und unterstreicht das Prinzip, dass die Sicherheit der Anwendungen und der Infrastruktur von Anfang an im gesamten IT-Lifecycle mitbedacht und integriert ist.
Also Automatisierung an allen Stellen?
Nicht unbedingt. Der Aufwand der Automatisierung muss immer in einem vernünftigen Verhältnis zum wirtschaftlichen Nutzen stehen.
Das heißt?
Automatisierung muss entwickelt und gepflegt werden. In „DevSecOps“-Zusammenarbeitsmodellen mit einem hohen Automatisierungsgrad benötigen etwa Programmierende Betriebs-Know-how und Administrator:innen brauchen wiederum Programmier-Know-how. Die neuen Berufsbilder stehen noch am Anfang und entsprechend ist es im Moment noch herausfordernd, diese Kompetenzen in einer Rolle zu kombinieren.
Was bedeutet Automatisierung bei Managed Services denn konkret?
Pauschal lässt sich das nicht beantworten. Automatisierung ist nicht gleich Automatisierung. Bei der Digitalisierung generell geht es ja nicht nur darum, bestehende Abläufe automatisch abzubilden, sondern zu überlegen, wie das Potenzial der Automatisierung dazu genutzt werden kann, Dinge anders zu tun.
Zukünftig werden Managed Services automatisch durch Technologien erbracht und von Menschen dort unterstützt, wo die Technologien nicht weiterkommen. Ein grundlegender Paradigmenwechsel.
Klingt nach einem weiteren Siegeszug der Standardisierung.
Wir sind von der Kombination aus individuellen und standardisierten Managed Services überzeugt. In ihrer jeweiligen Ausgestaltung sind unsere Systemhäuser exzellent darin, individuell auf die Bedürfnisse der Kunden einzugehen. Unterstützt werden sie dabei durch zentral bereitgestellte, standardisierte und skalierbare Services, die durch das Systemhaus vor Ort so erweitert und angepasst werden können, dass für den Kunden der optimale Mehrwert entsteht.
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