„Wir sind nah an unseren Kunden, das ist Teil unseres Geschäftsmodells und viele Tätigkeiten müssen zwingend vor Ort ausgeführt werden, da gibt es keine Alternative. Deshalb ist für uns der Ausbau der E-Mobilität ein großer Hebel, mit dem wir unsere Emissionen verringern können“, sagt Dirk Moritz, Mitarbeiter bei der Bechtle Mobility GmbH. Für die Kundenbetreuer:innen, Consultants und IT-Servicetechniker:innen von Bechtle ist es essenziell, mobil zu sein, um  Kunden vor Ort zu betreuen. Daher hat auch die Fahrzeugflotte mit derzeit rund 4.300 PKW in Deutschland einen wesentlichen Anteil an den durch Bechtle verursachten CO2-Emissionen.

„Im Vergleich stehen wir zwar gut da, aber wir haben noch viel Potenzial, das wir ausschöpfen möchten“, sagt Dirk Moritz. So sind aktuell in Deutschland 29,9 Prozent der Bechtle Dienstwagen mit einem hybriden und 11,5 Prozent mit einem vollelektrischen Antrieb unterwegs. Bechtle liegt damit laut dem aktuellen KfW-Klimabarometer deutlich über dem deutschen Durchschnitt, der bei vollelektrischen Firmenfahrzeugen in großen Unternehmen mit fünf Prozent angegeben wird, rechnet man Hybridfahrzeuge dazu, sind es 14 Prozent. Bei Bechtle 41,4 Prozent.


Der Ausbau der E-Mobilität ist für uns ein großer Hebel, mit dem wir unsere Emissionen verringern können.

Dirk Moritz, Fuhrparkmanagement, Bechtle Mobility GmbH


Elektrisch entspannter ankommen.

Die Gründe für den zurückhaltenden Ausbau der Elektromobilität im Unternehmenskontext sind vielfältig. Geringe Reichweite, schlechte Ladeinfrastruktur oder fehlende Erfahrung sind nur einige davon, wie zuletzt eine Studie des Handelsblatt Research Institute festgestellt hat.

Manuel Liesenfeld, Leiter Public Sector Division bei Bechtle, kennt diese Argumente aus vielen Gesprächen. Der passionierte E-Auto-Fahrer fährt häufig Langstrecken, auch ins Ausland zu Bechtle Standorten in Frankreich oder Belgien. „Es funktioniert“, sagt er und weiter: „Es ist einfach ein tolles Fahrgefühl, du gleitest dahin, es ist ruhig und die Beschleunigung sensationell.“

Manuel Liesenfeld

Natürlich lief auch bei ihm nach dem Umstieg von einem Hybrid auf ein vollelektrisches Fahrzeug nicht alles rund. „Ich habe etwa zwei Monate gebraucht, um alle denkbaren Unwägbarkeiten zu erleben. Ich habe mich darauf eingelassen, Lösungen gefunden und jetzt ist es Routine“, so Manuel Liesenfeld. Zurück zu einem Verbrenner? Für Manuel Liesenfeld keine Option. Die Reichweite seines Wagens liegt bei „realistischen“ 350 Kilometern. „Ich habe meinen Fahrstil angepasst, fahre moderater, mache Pausen an Schnellladestationen – das geht wirklich schnell – und komme insgesamt viel entspannter an als früher“, berichtet er.

Neben ihm fahren 491 weitere Bechtle Kolleg:innen ein E-Auto. Allein 2023 haben 327 vollelektrische Fahrzeuge den Fuhrpark in Deutschland ergänzt. Mit einer kontinuierlich wachsenden Mitarbeitendenzahl werden zusätzliche Fahrzeuge benötigt. Ein weiterer Grund, die E-Mobilität zu forcieren.

Jahr (Stand 31.12.)

Fahrzeuge Deutschland gesamt

Alternative Antriebe gesamt

Davon vollelektrisch

2020        

3543

610

57

2021        

3551

946

72

2022        

3999

1466

164

2023

4285

1773

492

41,4 %

Anteil der Bechtle Dienstwagen mit Hybrid- oder vollelektrischem Antrieb. (Stand 31.12.2023)

Entscheidend für den Erfolg sind vor allem ausreichende Lademöglichkeiten und das Laden mit Ökostrom. „Laden muss stressfrei möglich sein. Deshalb haben wir die Ladeinfrastruktur an unseren Standorten konsequent ausgebaut, damit unsere Mitarbeitenden an ihrem Arbeitsplatz bequem laden können“, sagt Dirk Moritz. Zum Jahresende 2023 sind an 51 Bechtle Standorten in der DACH-Region insgesamt 733 Ladepunkte installiert. Ein Plus von 369 innerhalb eines Jahres. Allein am Konzernsitz in Neckarsulm sind 166 Ladepunkte verfügbar, die über die PV-Anlage auf dem Parkhausdach gespeist werden.

Hybridfahrzeuge als Brückentechnologie.

Helge Höhn, Dienstleistungsleiter Professional Services im Bechtle IT-Systemhaus Mannheim ist ebenfalls begeistert mit Strom unterwegs: „Ich finde E-Mobilität sexy, es macht viel mehr Spaß als mit einem Verbrenner.“ Auch technische Gimmicks wie Infotainmentsysteme seien attraktiver. Er fährt rund 3.500 Kilometer pro Monat und schätzt es, ökologisch sinnvoll unterwegs zu sein. „Meinen Fahrstil habe ich nicht geändert, ich habe mich einfach anders organisiert. Lade, wenn das Auto steht: am Supermarkt, zu Hause oder bei der Arbeit.“ Beim Gedanken an seine erste Langstrecke muss er schmunzeln. „Da war ich schon ein bisschen aufgeregt“, gibt der E-Auto-Fan zu. „Aber die Reichweitenangst, die viele haben, ist aus meiner Erfahrung heraus unbegründet.“ Er macht dann eben mal eine kurze Kaffeepause am Schnelllader, checkt seine Mails und weiter geht’s.


Die Reichweitenangst, die viele haben, ist aus meiner Erfahrung heraus unbegründet.

Helge Höhn, Dienstleistungsleiter Professional Services, Bechtle IT-Systemhaus Mannheim


 

Die gefahrene Kilometerzahl der reinen Stromer hat sich von 383.108 Kilometern im Jahr 2021 auf 5,2 Millionen 2023 erhöht. Nach wie vor sind auch im Bechtle Fuhrpark noch viele Hybridfahrzeuge unterwegs. „Wir sehen Hybridfahrzeuge als Brückentechnologie, die Akzeptanz schafft. Sie ebnet den Weg in die vollelektrische Mobilität, denn wir erleben, dass unsere Kolleg:innen anschließend leichter auf E-Autos wechseln“, so Dirk Moritz. Auch Manuel Liesenfeld hat den Weg zum vollelektrischen Fahren über ein Hybridfahrzeug gefunden. „Wenn das Auto so leise und leicht dahinfuhr und sich plötzlich der Diesel dazuschaltete, hat mich das total gestört. Das wollte ich nicht mehr.“