Ausgangssituation.
TUI fly begann bereits 2008 damit, seine Betriebsprozesse gemeinsam mit HanseVision zu digitalisieren. Das Unternehmen gilt als Vorreiter in der Luftfahrtindustrie. Seit einigen Jahren gehören deshalb verschiedene Apps bei TUI fly zur Flugvorbereitung. Sie sollen die langen Papierlisten mit Buchungsinformationen ersetzen, die bisher zum Boarding an die Cabin Crew übergeben wurden. Die Informationen füllten eine Vielzahl von Seiten und standen nicht gebündelt pro Passagier zur Verfügung. Sie den einzelnen Passagieren zuzuordnen, war ein zeitaufwendiger und unübersichtlicher Prozess. Eine Automatisierung dieser Vorgehensweise war deshalb dringend notwendig.
Projektziele.
Mit der Seatmap App holte die hundertprozentige Tochtergesellschaft der TUI Group den Mehrwert digitaler Technologien an Bord ihrer Flotte. Gemeinsam mit HanseVision entwickelte das Unternehmen die Seatmap App. Mit ihr sollten die Kommunikation unter den Mitarbeitern und zugleich rund 7.000 Anwendern verbessert und ein noch effizienterer Bordservice ermöglicht werden. Die lästigen handgeschriebenen Listen sollten der Vergangenheit angehören und die Cabin Crews alle Informationen, die sie an Bord benötigen, bedarfsgerecht, anschaulich und intuitiv erhalten.
Vorgehensweise.
Die Seatmap App ist eine native iOS-App und damit perfekt für die Nutzung auf iPads geeignet. Sie wurde mit Apples Programmiersprache Swift entwickelt. Im Hintergrund kommuniziert die App mit einem Webservice, der die Daten in einer Datenbank speichert. HanseVision investierte in die Individualentwicklung etwa drei Monate – samt Einbindung der Check-in-Schalter der Airports in den verschiedenen Ländern.
Lösungen.
Das Ergebnis birgt eine Fülle an Informationen. Mit der Seatmap App kann die Crew sogar sehen, ob ein Passagier beispielsweise Flugangst hat. Alle von einem Bordmitglied hinterlegten Informationen synchronisieren sich automatisch via Bluetooth oder WLAN mit den anderen TUI fly Tablets an Bord. So weiß die ganze Cabin Crew über jeden Passagier sofort Bescheid.
Auch bei der Flugvorbereitung zu Hause oder im Hotel unterstützt die App die Crews. Sie erhalten darüber ein Briefing mit den wichtigsten Fluginformationen, darunter die Boardingzeiten, Zollbestimmungen und Informationen zum Flugzeugtyp. Während des Boardings erfahren sie, ob Passagiere besondere Unterstützung benötigen, etwa gehbehinderte Menschen oder Familien mit Kleinkindern. Zudem zeigt die App, wer welchen Sitzplatz reserviert und Sonderleistungen bestellt hat.
In der Servicephase informiert die App über die vorab gewählten Mahlzeiten der Passagiere – mithilfe einer leicht verständlichen Grafik, die die Verteilung der Sitzplätze innerhalb der Flugzeug-Silhouette darstellt. Da sich die Flugbegleiter während ihrer Arbeit in zwei Richtungen fortbewegen – vom Cockpit den Flur entlang und wieder zurück – ist die Grafik so konzipiert, dass sie sich jederzeit problemlos um 180° drehen lässt.
Trotz dieser Fülle an Informationen zeigt die Seatmap App den Flugbegleitern dennoch in jeder Arbeitsphase nur das Wesentliche an. So werden die Anwender nicht unnötig abgelenkt und können sich voll und ganz auf ihre Arbeit konzentrieren.
Geschäftsnutzen.
Das Interesse an der App ist innerhalb der TUI Group groß. In den kommenden Monaten soll das smarte Cabin Crew Member in weiteren Ländern mit an Bord gehen. Neben der Seatmap App halten TUI fly und HanseVision weitere Apps für die Flugbegleiter und Piloten bei TUI fly bereit. In naher Zukunft ist eine App für die effizientere Kommunikation zwischen dem nicht fliegenden Personal (Ground Handling) und dem fliegenden geplant.