
In der Wirtschaft ist Cloud Computing bereits Standard: So nutzten 2023 laut einer Bitkom-Studie 89 Prozent der befragten Unternehmen in Deutschland Cloud Computing. Im Public Sector hingegen bestanden 2022 laut dem Branchenkompass von Sopra Steria und dem F.A.Z.-Institut starke Bedenken gegenüber Cloud Computing. So planten 26 Prozent der befragten Behörden, keine Cloud-Lösung einzuführen – und nur rund die Hälfte sah sich ausreichend auf die Integration von Cloud-Lösungen vorbereitet. Dieser Unterschied ist frappant angesichts der Nutzeffekte, die sich durch Cloud Computing ergeben:
- Cloud Services sind leicht, schnell und flexibel mehrdimensional skalierbar.
- Investitionskosten für Serverhardware sowie der Betrieb und die Wartung von IT-Ressourcen entfallen.
- CO2-Emissionen lassen sich verringern. Tatsächlich gaben dies im Cloud Report 2023 63 Prozent der befragten Unternehmen als einen Grund für ihre Cloud-Aktivitäten an. Zudem müssen Rechenzentren nach dem Gesetz zur Steigerung der Energieeffizienz in Deutschland bis 2030 klimaneutral sein. Auch im Hinblick darauf kann es sich lohnen, auf Cloud Computing umzusteigen.
Zudem ist Cloud Computing auch wegen rechtlicher Vorgaben für den Public Sector alternativlos. Aufgaben wie der Austausch digitalisierter Verwaltungsleistungen entsprechend dem Onlinezugangsgesetz (OZG), die Registermodernisierung nach dem Once-only-Prinzip sowie die Bereitstellung und Nutzung von Daten nach dem Data Governance Act und dem Data Act lassen sich ohne Cloud Computing nicht erfüllen.
Laden Sie sich jetzt das Whitepaper herunter und bekommen alle Informationen zur Multi Cloud in der öffentlichen Verwaltung.
Welche Hürden den Weg in die Cloud erschweren.
Den Weg in die Cloud verlangsamen im Public Sector hauptsächlich folgende Faktoren:
- Vorbehalte in Bezug auf die Informationssicherheit, den Datenschutz und den Verlust der Datensouveränität
- Bedenken im Hinblick auf eine mögliche Abhängigkeit vom Cloud-Anbieter (Vendor-Lock-in)
- Fachkräftemangel
- Fehlende Beratung
- Unsicherheiten hinsichtlich der Kostenplanung
Welche Vorteile Multi Cloud Computing hat.
Etliche dieser Hürden lassen sich jedoch durch Multi Cloud Computing überwinden. Bei diesem Ansatz wählen User für Aufgaben, Anwendungen und Prozesse die hierfür jeweils besten Cloud Services und -Plattformen verschiedener Anbieter, nutzen sie parallel und profitieren von den optimierten Leistungen. In der Wirtschaft wird dieser Ansatz bereits erfolgreich angewandt, bietet er doch etliche Vorteile:
- Hohe Informationssicherheit und umfassender Datenschutz. Je nachdem, welche Daten verarbeitet oder Prozesse ausgeführt werden sollen, hat man die Wahl zwischen Hyperscalern wie Google Cloud, die eine EU-U.S.-Data-Privacy-Framework-Zertifizierung besitzen und die Vorgaben der Europäischen Union gemäß dem Schrems-II-Urteil erfüllen, und einer europäischen Lösung wie IONOS. Diese Cloud-Anbieter haben ihren Sitz in Deutschland oder einem anderen EU-Land, sind DSGVO-konform (Europäische Datenschutz-Grundverordnung) sowie CLOUD-Act-neutral, besitzen Zertifizierungen wie ISO 27001 auf Basis von IT-Grundschutz, erfüllen die Anforderungen des Kriterienkatalogs C5 und sind dem EU Cloud Code of Conduct verpflichtet. Die hohen Sicherheitsstandards sind besonders wichtig für Betreiber kritischer Infrastrukturen.
- Verbesserung der Performance. Wenn Daten und Anwendungen auf verschiedenen Cloud-Plattformen gespeichert werden, lassen sich Skalierbarkeit und Verfügbarkeit von Ressourcen erhöhen, Workloads besser verteilen und die Flexibilität steigern.
- Risikominderung, Unabhängigkeit und erhöhte digitale Resilienz. Durch das Arbeiten in mehreren Clouds verringert sich das Ausfallrisiko, zugleich steigt die digitale Resilienz. Da die User nicht von einem Anbieter abhängig sind, können sie flexibel auf neue Situationen reagieren und zum Beispiel strengere Sicherheitsstandards schneller erreichen.
- Kostenoptimierung. Durch die agile Nutzung der Cloud Services lassen sich Kosten besser überblicken und reduzieren, Mittel können besser geplant und genutzt werden.

Welche Aufgaben sich beim Multi Cloud Computing stellen.
Mehrere Clouds zu verwalten und so zu integrieren, dass alle Systeme effektiv miteinander agieren, erfordert ein kenntnisreiches Management und eine gut geplante Strategie. Dies kann durch eine fragmentierte IT-Infrastruktur aus unterschiedlicher, teils veralteter Hard- und Software, verschiedenen Anwendungen und Fachverfahren sowie einer Mischung aus Vor-Ort-, hybridem und Remote-Betrieb erschwert werden.
Zudem ist es aufwendig, die verschiedenen Anbieter einander gegenüberzustellen, in Bezug auf Informationssicherheit und Datenschutz zu überprüfen, ihre Kosten zu vergleichen und diese im Auge zu behalten. Gelingt dies nicht, kann das zu Kostenintransparenz oder gar zu höheren Ausgaben führen, wenn die gleichen Leistungen mehrfach beauftragt werden.
Welche Nutzeffekte ein externes Multi Cloud Management bringt.
Wer die Vorteile von Multi Cloud Computing nutzen, aber keine personellen Ressourcen dafür aufbauen möchte, kann ein Systemhaus wie Bechtle mit seinem Multi-Cloud-Portal beauftragen. Damit agieren Kunden mit nur einem Vertragspartner, was die Beschaffung vereinfacht, und nur einem Portal, auf dem alle Multi-Cloud-Fäden zusammenlaufen. Der Betrieb der Cloud-Lösung lässt sich über ein Dashboard mühelos nachvollziehen und steuern, sodass ein Überblick über Workloads, Ressourcen und Bedarfe stets möglich ist.
Die Kunden können flexibel zwischen mehreren Cloud-Providern und damit den jeweils am besten geeigneten Produkten wählen. Zudem lassen sich je nach Bedarf Dienste wie Azure Operations (Managed Azure), Managed IONOS oder Managed Nextcloud zusätzlich buchen und auch wieder stornieren. Außerdem erhalten sie eine vollständige Kostentransparenz, denn Bechtle liefert mit seinem Dashboard übersichtlich alle Ausgaben, die bei den Cloud-Providern angefallen sind. Die Kunden bezahlen konsolidiert pro Monat die Dienste, die sie über das Systemhaus bezogen haben. Die direkte Abrechnung mit den Anbietern wickelt Bechtle unabhängig ab.
Die Expert:innen von Bechtle stehen auf dem Weg in die Multi Cloud beratend zur Seite und halten später den Betrieb durch ihren Support optimal aufrecht. Gemeinsam mit den Kunden ermitteln sie die für sie beste, stets flexibel anpassbare Lösung aus einem Portfolio von Hyperscalern, europäischen Cloud-Providern und spezialisierten kleineren Anbietern. Bechtle übernimmt zudem die technische Umsetzung sowie die Trainings für die Mitarbeitenden vor Ort.
Multi Cloud Computing ist mit externem Management leicht umzusetzen.
Im Zuge der Digitalisierung gewinnt Cloud Computing im Public Sector zunehmend an Bedeutung. Um Vendor-Lock-ins zu vermeiden, Kosten transparent zu halten sowie die Performance zu erhöhen, bietet sich ein Multi-Cloud-Modell an. Allerdings erfordert die Arbeit mit mehreren Clouds und Cloud-Providern ein komplexes Management. Eine optimale Nutzung des Modells lässt sich zum Beispiel mithilfe externer Dienstleister wie Bechtle erreichen, die flexible, individuell gestaltbare Multi-Cloud-Pakete anbieten und verwalten. Mit diesen Managed Cloud Services können Behörden Ressourcen einsparen und von den Vorteilen eines Multi-Cloud-Modells profitieren.
Setzen Sie sich mit uns in Verbindung und erfahren Sie mehr über unser Multi-Cloud-Portal für den öffentlichen Dienst sowie viele weitere IT-Dienstleistungen und -Anwendungen: bdm-public@bechtle.com
Gängige Cloud-Computing-Modelle.
- Private Cloud: Die Cloud-Infrastruktur wird nur für eine Institution betrieben.
- Public Cloud: Die Services eines Anbieters – meist Hyperscaler wie Amazon Web Services (AWS), Microsoft Azure und Google Cloud – können von der Allgemeinheit oder einer großen Gruppe, zum Beispiel einer Industriebranche, genutzt werden.
- Community Cloud: Die Cloud-Infrastruktur wird von mehreren Institutionen geteilt, die ähnliche Interessen haben.
- Hybrid-Cloud: Mehrere unterschiedliche Cloud-Infrastrukturtypen – zum Beispiel Private und Public Cloud –, die für sich selbst eigenständig sind, werden über standardisierte Schnittstellen gemeinsam genutzt.
- Multi Cloud: Eine Institution nutzt parallel mehrere Cloud-Infrastrukturen desselben Typs – zum Beispiel mehrere Public Clouds – von verschiedenen externen Anbietern für unterschiedliche Arbeitslasten. Hybrid- und Multi-Cloud-Modelle schließen sich nicht gegenseitig aus, sondern ergänzen sich.