Die Folgen des Klimawandels bekämpfen, die Wirtschaft nachhaltig umbauen, Ressourcen effizienter nutzen und vieles mehr – im 21. Jahrhundert stehen Kommunen vor großen, komplexen Aufgaben. Diese zu adressieren, ist der Grundgedanke der Smart City. Sie nutzt neue Technologien, die mithilfe digitaler Daten sowie der Vernetzung unterschiedlicher Akteure und Systeme
- entweder bekannte Tätigkeiten effizienter und schneller machen
- oder völlig neue Handlungsspielräume und Möglichkeiten eröffnen,
um übergeordnete ökologische, soziale und ökonomische Ziele zu erreichen bzw. deren Zielerreichungsgrad zu überwachen.
Silostrukturen – Hemmschuhe im Transformationsprozess.
Städte sind soziotechnische Ökosysteme. Ein entscheidender Erfolgsfaktor, um sie nachhaltig, resilient, inklusiv, wettbewerbsfähig, gemeinwohlorientiert und lebenswert, kurz „smart“, zu gestalten, ist die Interaktion ihrer vielen Akteure – von den Verwaltungen und kommunalen Unternehmen über Wirtschaft und Wissenschaft bis hin zu den Bürger:innen. Häufig erschweren jedoch Silostrukturen die notwendige Zusammenarbeit:
- Sie erschweren die Kooperation innerhalb der Kernverwaltung sowie zwischen der Kernverwaltung und weiteren kommunalen Akteuren.
- Sie hemmen den Informationsaustausch.
- Sie beschränken den Zugang zu Daten und verhindern, dass diese zeitnah genutzt werden können.
- Sie führen zu Dateninkonsistenzen und schlechterer Datenqualität, sodass sie für Analysen und Entscheidungsprozesse keinen Vorteil bringen.
- Sie erschweren die Abstimmung von Maßnahmen, Prozessen sowie Projekten und verringern deren Erfolgsaussichten.
- Sie bremsen Innovationen.
- Sie verhindern einen umfassenden Überblick über die Maßnahmen der Beteiligten sowie über die Effizienz und Wirksamkeit dieser Maßnahmen.
Vernetzt zur Smart City – akteursübergreifendes Klimaschutzmanagement.
Smart-City-Ansätze sollten daher immer ganzheitlich gedacht werden und alle relevanten Akteure einbinden. Nur so lässt sich ein echter Mehrwert für Kommunen schaffen. Am Beispiel Klimaschutz und Mitigation der Klimawandelfolgen lässt sich dies anschaulich darstellen. Um Herausforderungen wie Extremwetterereignisse, Überschwemmungen und Hitzeinseln zu bewältigen, müssen in der Regel verschiedenste Akteure wie Stadtwerke, Verkehrsunternehmen und Verwaltung handlungsfeldübergreifend kooperieren.
Auf fachlicher Ebene bedeutet das zunächst, Einsparpotenziale zu identifizieren und zu verstehen. Hierfür gilt es, in unterschiedlichsten Bereichen relevante Daten, zum Beispiel den CO2-Ausstoß von Verkehrsmitteln, zu sammeln und auszuwerten. Auf dieser Grundlage werden evidenzbasierte Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels entwickelt, umgesetzt, überprüft und gegebenenfalls angepasst. Das Problem hierbei: Da die Daten von verschiedenen Akteuren gesammelt und analysiert werden, zersplittern sie in Silos und werden für die Entscheidungsträger:innen intransparent.
Wie kann die Smart City diese komplexe Herausforderung bewältigen? Indem sie eine transparente Datengrundlage erzeugt und nutzbar macht. Die mögliche Lösung ist ein digitaler Zwilling des kommunalen Energiesystems, für den alle relevanten Akteure Daten zur Verfügung stellen. Dazu gehören:
- Stadtwerke und private Energieversorger verfügen über Daten zur Energieerzeugung und zum Energieverbrauch, die sie durch Smart-Metering-Sensorik erhalten.
- Öffentlicher Personennahverkehr und Sharing-Mobility-Anbieter erheben Daten zur Auslastung und Entwicklung des ÖPNV sowie zur Nutzung von Shared Mobility.
- Die Verwaltung ist im Besitz von Daten zur Entwicklung des Fahrrad- und PKW-Verkehrs.
- Das Amt für Statistik verwaltet statistische Daten zu den jeweils vorherrschenden Energieträgern in den einzelnen Stadtvierteln und zu den Antriebsarten von Kraftfahrzeugen.
Auf dieser Basis kann eine belastbare Status-quo-Analyse über die ungefähre Treibhausgasbilanz der Stadt erstellt werden. Mithilfe eines Szenario-Tools lassen sich nun bestimmte Maßnahmen festlegen und deren Impact auf die Klima-Performance bemessen. Klimaschutz wird so planbar und darüber hinaus zum Beispiel durch Dashboards für den öffentlichen Diskurs sichtbar gemacht.
Komplexe Kooperation – die Aufgaben der Akteure.
In einem solchen smarten Szenario agieren die Hauptakteure – Stadtverwaltung, Stadtwerke und Gebietsrechenzentrum – in einem eng verzahnten Aufgabenfeld:
- Die Stadtverwaltung übernimmt auf Grundlage der Ergebnisse aus den gesammelten Daten die politische Steuerung und Strategieentwicklung. Sie ist verantwortlich für die nachhaltige Infrastrukturplanung sowie die Bewusstseinsentwicklung und Bildung der Bürger:innen.
- Die Stadtwerke sind zuständig für die Erhebung und Nutzbarmachung von Felddaten zu Parametern wie Energieverbrauch und Verkehrsmuster. Als „Datenwerke“ sind sie von zentraler Bedeutung für die datenbasierte Analyse klimafreundlicher Maßnahmen. Sie realisieren Energieeffizienzprojekte wie die Modernisierung von Gebäuden und integrieren durch den Aufbau von Smart Grids erneuerbare Energiequellen und Elektrofahrzeuge. Sie überwachen, steuern und optimieren den Energieverbrauch und stellen so eine nachhaltige und zuverlässige Energieversorgung sicher.
- Die Gebietsrechenzentren sammeln, analysieren und liefern Daten zu Energieverbrauch, Verkehrsmustern und Umweltauswirkungen, um fundierte Entscheidungen auf Landesebene zu ermöglichen. Sie gewährleisten Datensicherheit und -schutz in Smart-City-Systemen und dienen als Plattformen für klimaschutztechnische Innovationen und Forschung.
Ganzheitlicher Ansatz – Smart City@Bechtle.
Smart-City-Projekte sind ambitioniert und bergen etliche Herausforderungen. Deshalb ist es wichtig, die Akteure strukturiert an ihre Rolle heranzuführen, von Anfang an eine Silobildung zu vermeiden sowie eine ganzheitliche Roadmap und Strategie für alle Transformationsphasen zum Smart-City-Ökosystem zu entwickeln.
Als erstes Unternehmen in Deutschland stellt Bechtle mit Smart City@Bechtle ein solches ganzheitliches Konzept für die Smart-City-Transformation bereit. Vom ersten Orientierungsgespräch und der Strategieentwicklung über die Use-Case-Priorisierung und -Auswahl bis hin zur Planung der Smart-City-Architektur und der anschließenden Umsetzung: Smart City@Bechtle begleitet und betreut Kommunen, Stadtwerke und Rechenzentren gemeinsam mit Dienstleistungs- und Lösungspartnern während des gesamten Transformationsprozesses.
Ganzheitlich ist auch das Portfolio von Smart City@Bechtle aufgebaut. In insgesamt zehn DIN-normierten Handlungsfeldern bietet es Kommunen eine Vielzahl von Lösungen diverser Herstellerpartner an. Das Spektrum reicht von Datenplattformen über LoRaWAN-Anwendungen und Fachverfahrenssoftware bis hin zu IoT-Sensorik für Parkraum-Monitoring, Energiemanagement und vieles mehr.
Für Kommunen hat der ganzheitliche Ansatz von Smart City@Bechtle bedeutende Vorteile:
- Sie werden an dem Punkt abgeholt, an dem sie im Zuge ihrer Smart-City-Transformation stehen.
- Sie erhalten die passenden Lösungen für ihre konkreten Bedarfe, ohne den gesamten Markt erkunden zu müssen.
- Smart City@Bechtle bezieht alle relevanten Stakeholder ein, um eine partizipative und ganzheitliche Transformation zu ermöglichen.
- Organisatorische und technische Silostrukturen werden dank ganzheitlicher Change- und IT-Architekturplanung aufgebrochen.
- Dokumentation und Kommunikation werden akteursübergreifend als Generalunternehmen ausgeführt und gepflegt. Aus diesem Grund minimieren sich Wissensverluste zwischen den einzelnen Schritten der Transformation.
- Für die Umsetzung der Smart-City-Transformation steht ein breites Partnernetzwerk aus Dienstleistungs- und Lösungspartnern zur Verfügung.
Fazit: Gemeinsam agieren – so wird die Smart-City-Transformation zum Erfolg.
Nur wenn es Städte schaffen, mithilfe geeigneter Technologien und Lösungen intelligent zu handeln, lassen sich die kommunalen Herausforderungen der Gegenwart bewältigen sowie ökologische, soziale und ökonomische Ziele erreichen. Auf dem Markt gibt es zwar eine Fülle an Smart-City-Dienstleistungs- und -Produktanbietern, doch stellen diese stets nur Teillösungen bereit. Das öffnet der Silobildung Tür und Tor. Eine nachhaltige und zielgerichtete Smart-City-Transformation erreicht jedoch nur, wer umfassend denkt und handelt. Smart City@Bechtle ist deutschlandweit das einzige Angebot, das die Transformation ganzheitlich adressiert. Es lässt sich an den Smart-City-Reifegrad und die Bedürfnisse jeder Kommune anpassen. Mit über 85 Systemhäusern in allen Regionen vertreten, kann Bechtle zudem flächendeckend als vernetzende Instanz den Umbau sowohl zur Smart City als auch zur Smart Region unterstützen.
Setzen Sie sich gerne mit uns in Verbindung und erfahren Sie mehr über Smart City@Bechtle: claudius.schaufler@bechtle.com