Neckarsulm, 8. November 2024 – Die Geschäftsentwicklung der Bechtle AG stand auch im dritten Quartal 2024 unter dem Eindruck unverändert schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen. Regional zeigte sich dabei ein sehr differenziertes Bild. In den beiden wichtigsten Märkten der Bechtle Gruppe, Deutschland und Frankreich, dominieren insbesondere in der Industrie weiterhin Verunsicherung und Investitionszurückhaltung. In anderen europäischen Ländern konnte Bechtle hingegen organisch deutliches Wachstum erreichen. Insgesamt blieb das Geschäftsvolumen mit -1,1 % leicht hinter dem Vorjahr zurück. Der Umsatz stieg dagegen um 2,2 % auf 1.511,3 Mio. €. Das Vorsteuerergebnis (EBT) lag bei 78,6 Mio. € und damit deutlich unter dem Vorjahreswert von 93,9 Mio. €. Die EBT-Marge ging von sehr guten 6,3 % auf 5,2 % zurück. Zum 30. September 2024 waren 15.608 Mitarbeitende bei Bechtle beschäftigt. Das sind 768 Menschen mehr als im Vorjahr.
Das Geschäftsvolumen im Inland ging im dritten Quartal um 8,0 % zurück. Hintergrund ist ein großvolumiges Softwareprojekt, das sich sehr positiv auf das Vorjahresquartal ausgewirkt hatte. Ein vergleichbarer Effekt blieb in diesem Jahr aus. International konnte Bechtle beim Geschäftsvolumen mit 10,7 % hingegen sehr deutlich zulegen. Auch organisch lag das Wachstum bei beachtlichen 8,8 %. Insbesondere unsere Gesellschaften in Österreich und der Schweiz sowie in Belgien und Großbritannien haben sich sehr positiv entwickelt. „Insgesamt war der Geschäftsverlauf im dritten Quartal für uns nicht zufriedenstellend. Weiterhin fehlen die Nachfrageimpulse unserer mittelständischen Kunden vor allem in den beiden wichtigsten Ländermärkten Deutschland und Frankreich. Sehr erfreulich entwickeln sich hingegen unsere internationalen Gesellschaften – das ist auch eine Bestätigung unserer europäischen M&A-Strategie,“ so Dr. Thomas Olemotz, Vorstandsvorsitzender, Bechtle AG.
Kostendruck belastet Ergebnis
Das Vorsteuerergebnis betrug 78,6 Mio. € und konnte damit das sehr hohe Niveau des Vorjahrs nicht halten. Zwar hat sich der Materialaufwand nur unterproportional zum Umsatz entwickelt. Belastend wirkten sich aber ein Rückgang bei den sonstigen betrieblichen Erträgen sowie unter anderem akquisitionsbedingt gestiegene Personalkosten und höhere Abschreibungen aus.
Operativer Cashflow belegt finanzielle Stärke
Sehr positiv entwickelt hat sich erneut der operative Cashflow. Er lag nach den ersten neun Monaten 2024 bei 289,4 Mio. € (Vorjahr: 190,2 Mio. €) und verbesserte sich damit um fast 100 Mio. €. Nach wie vor auf sehr hohem Niveau lag der Abbau der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie der Vorräte. Außerdem wirkte sich der geringere Abbau der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen im Berichtszeitraum positiv aus. Der Free Cashflow zeigte mit 196,0 Mio. € ein noch deutlicheres Plus (Vorjahr: 28,9 Mio. €).
Moderater Mitarbeiterzuwachs
Die Zahl der Mitarbeitenden an den europaweit über 120 Standorten erhöhte sich zum 30. September 2024 um 768 Personen beziehungsweise 5,2 %. Rund 70 % der neuen Kolleginnen und Kollegen kamen über Akquisitionen zu Bechtle. Ohne Akquisitionen lag der Zuwachs bei den Mitarbeitenden lediglich bei 1,6 %.
Erneut starker Ausbildungsjahrgang
Seit annähernd 40 Jahren bildet Bechtle junge Menschen aus. Unser Ziel ist es, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, indem wir Nachwuchskräfte in den eigenen Reihen fördern. Zum Ausbildungsstart im September 2024 begannen 286 Auszubildende und dual Studierende ihre Karriere bei Bechtle. Insgesamt 890 junge Menschen befanden sich zum 30. September 2024 bei Bechtle in Ausbildung – mehr als je zuvor.
Zuversicht bleibt
Auch im dritten Quartal blieben Projekte zur Erneuerung der klassischen IT-Infrastruktur bei vielen mittelständischen Kunden aus. Die anhaltend belastenden konjunkturellen Rahmenbedingungen und hohen Unsicherheiten bezüglich der weiteren gesamtwirtschaftlichen Entwicklung veranlassten den Vorstand, die im Juli angepasste Jahresprognose für das laufende Geschäftsjahr zurückzunehmen. „Nach der Ergebnisentwicklung im bisherigen Jahresverlauf und der auch im dritten Quartal ausgebliebenen konjunkturellen Erholung, ist ein Erreichen der angepassten Prognose aus unserer Sicht nicht mehr realistisch. Nach wie vor gehen wir jedoch von einer Verbesserung der Geschäftsentwicklung im vierten Quartal 2024 aus, die auch durch unser Geschäft mit den öffentlichen Kunden gestützt werden sollte“, sagt Dr. Thomas Olemotz.
Bechtle Kennzahlen 3. Quartal und neun Monate 2024
|
|
Q3/2024 |
Q3/2023 |
+/- |
9M/2024 |
9M/2023 |
+/- |
Geschäftsvolumen |
Tsd. € |
1.889.607 |
1.911.470 |
-1,1% |
5.672.112 |
5.613.066 |
+1,1% |
Umsatz |
Tsd. € |
1.511.255 |
1.479.155 |
+2,2% |
4.489.486 |
4.527.599 |
-0,8% |
Deutschland |
Tsd. € |
913.651 |
914.638 |
-0,1% |
2.664.320 |
2.770.185 |
-3,8% |
International |
Tsd. € |
597.604 |
564.517 |
+5,9% |
1.825.166 |
1.757.414 |
+3,9% |
IT-SH & MS |
Tsd. € |
959.271 |
941.7381 |
+1,9% |
2.811.127 |
2.856.9201 |
-1,6% |
IT-E-Commerce |
Tsd. € |
551.984 |
537.4171 |
+2,7% |
1.678.359 |
1.670.6791 |
+0,5% |
EBIT |
Tsd. € |
80.749 |
96.402 |
-16,2% |
249.582 |
273.491 |
-8,7% |
IT-SH & MS |
Tsd. € |
58.324 |
66.7231 |
-12,6% |
163.449 |
189.7091 |
-13,8% |
IT-E-Commerce |
Tsd. € |
22.425 |
29.6791 |
-24,4% |
86.133 |
83.7821 |
+2,8% |
EBIT-Marge |
% |
5,3 |
6,5 |
|
5,6 |
6,0 |
|
EBT |
Tsd. € |
78.550 |
93.878 |
-16,3% |
244.344 |
267.357 |
-8,6% |
EBT-Marge |
% |
5,2 |
6,3 |
|
5,4 |
5,9 |
|
Ergebnis nach Steuern |
Tsd. € |
55.946 |
66.758 |
-16,2% |
174.143 |
189.620 |
-8,2% |
Ergebnis je Aktie |
€ |
0,44 |
0,53 |
-16,0% |
1,38 |
1,50 |
-8,1% |
Operativer Cashflow |
Tsd. € |
148.264 |
125.259 |
+18,4% |
289.439 |
190.237 |
+52,1% |
Mitarbeitende (zum 30.09.) |
|
15.608 |
14.840 |
+5,2% |
|
1 Wert angepasst
|
|
30.09.2024 |
31.12.2023 |
+/- |
Liquidität2 |
Tsd. € |
520.658 |
465.756 |
+11,8% |
Eigenkapitalquote |
% |
48,0 |
45,8 |
|
2 inkl. Geld- und Wertpapieranlagen
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Die Quartalsmitteilung zum dritten Quartal 2024 steht unter bechtle.com/finanzberichte als Download für Sie bereit.